Es war einmal im Januar vergangenen Jahres. Bei einer Fotooexkursion habe ich es entdeckt: Das Rotkäppchen. Mit leuchtend rotem Käppchen stand es vor mir und hat mir erlaubt, ein Foto zu machen. Danach hatte ich es vorerst aus den Augen verloren.
Im Herbst fand ich es dann wieder. Dieses Mal sogar mehrere und kein Rotkäppchen glich dem anderen. Regelmäßig habe ich es danach aufgesucht und als Anfang 2018 Raureif und Schnee dazukamen, zeigte sich, dass Rotkäppchen auch bei winterlichen Bedingungen eine gute Figur macht.
Bei Rotkäppchen handelt es sich um eine Flechte der Gattung Cladonia, möglicherweise Cladonia coccifera, die Scharlach-Becherflechte. Die Flechte wird nur ca. 2 cm hoch, und an der Spitze eines grünen, stielartigen Trägerorgans bilden sich ein bis zwei Millimeter große, rote Fruchtkörper. Die Scharlach-Becherflechte ist nicht selten, aufgrund der geringen Größe aber trotz des leuchtenden Käppchens unauffällig. Sie bevorzugt lichtreiche Standorte auf sandigen oder moorartigen Böden.
Die Aufnahmen entstanden mit einem 60 und 180 mm Makroobjektiv sowie einem 65 mm Lupenobjektiv. Dazu kam ein altes, manuelles 50 mm Objektiv, welches mit einem Zwischenring und auch in Retrostellung eingesetzt wurde.