Massenwanderung der Chinesischen Wollhandkrabbe (März 2024)

Chinesische Wollhandkrabbe, Eriocheir sinensis
Chinesische Wollhandkrabbe (Eriocheir sinensis), 4.3.2024

Es war eine Radionachricht, die mich auf das Phänomen aufmerksam machte: Eine Massenwanderung der Chinesischen Wollhandkrabbe (Eriocheir sinensis) an der Elbe. Im Internet fand ich genauere Informationen. Alljährlich im Frühjahr ziehen die Chinesischen Wollhandkrabben elbaufwärts. Hindernisse wie zum Beispiel die Fischtreppe bei Geesthacht, werden dabei umkrabbelt.

 

Da die Fischtreppe Geesthacht für mich gut zu erreichen ist, machte ich mich am 2. März auf, um diesem wuseligen Schauspiel beizuwohnen. Es war ein Samstag, gutes Wetter und der übervolle Parkplatz signalisierte, dass ich nicht allein sein werde.

 

Und tatsächlich gab es an der Fischtreppe nicht nur massenhaft Chinesische Wollhandkrabben, sondern auch viele Besucher von jung bis alt, die das Treiben beobachteten und mit unterschiedlichstem Equipment fotografierten. Keine guten Bedingungen, um sich mit der Massenwanderung fotografisch intensiver zu beschäftigen. Nach einigen Fotos brach ich die Fotoexkursion ab und beschloss, am folgenden Montag noch einmal wiederzukommen. 

Drunter und drüber - Fotosession am Elbufer

Die Chinesischen Wollhandkrabben sind auf ihrer Wanderung fast immer in Bewegung. Sie krabbeln nebeneinander und übereinander, klettern die Steine am Ufer hoch und fallen wieder herunter. Selten sieht man ein Tier, das stillsitzt. Und das Stillsitzen ist dann auch nur von kurzer Dauer. Für den Makrofotografen keine einfachen Bedingungen.

 

Mit meiner Canon EOS M50 und dem 180er Makroobjektiv bin ich bei den Wollhandkrabben schnell an meine Grenzen gekommen. Der Autofokus dieser Kombination war bei der Fotojagd nach den Wollhandkrabben schlicht zu langsam und für das manuelle Fokussieren waren die Tiere zu schnell. Brauchbare Aufnahmen gelangen nur, wenn ich die Tiere bei einer kurzen Pause erwischt habe.

 

Ich habe bei meinen beiden Fotoexkursionen zu den Chinesischen Wollhandkrabben auch meine Panasonic DMC-FZ 1000, die Olympus Tough TG-5 und die Panasonic Lumix DC-TZ96 meiner Frau getestet. Alle drei Kameras haben eine Makrofunktion im Weitwinkelbereich. Auch wenn der Autofokus nicht zuverlässig die hervorstehenden, großen Augen scharfgestellt hat, war die Trefferquote recht gut.


Mittendrin statt nur dabei

Als beste Methode, den Chinesischen Wollhandkrabben näherzukommen, hat sich schließlich erwiesen, sich einfach am Ufer hinzusetzen. Mittendrin statt nur dabei. Die Krabben wuseln nun neben dem Fotografen oder kriechen über die Schuhe oder unter den Beinen hindurch. Wenn sie dann einen Augenblick verharren, bietet sich die Fotochance.

 

Entgegen meiner sonstigen Gewohnheit habe ich auf den Einsatz eines Stativs oder Bohnensacks völlig verzichtet. Ich legte die Kamera auf den steinigen Untergrund auf, wobei die Stativschelle bei meinem 180er-Makro verhinderte, dass das Objektiv direkt auf den Steinen auflag und dadurch möglicherweise verkratzte.

 

Die Scharfstellung erfolgte bei den Nahaufnahmen dann doch manuell auf dem aufgeklappten Display.