Der Gemeine Stechapfel oder Weiße Stechapfel (Datura stramonium) ist in Mitteleuropa der häufigste Vertreter der Stechäpfel. Der zu den Nachschattengewächsen gehörige Gemeine Stechapfel ist sonnenhungrig und bevorzugt Standorte, die direkt von der Sonne beschienen werden. Man findet die Art auf Brachflächen, an Wegrändern oder auch auf Müll- und Schuttplätzen.
In Deutschland ist der Gemeine Stechapfel ein Neophyt, dessen Vorkommen aber etwa seit dem Jahr 1600 belegt ist. Der Gemeine Stechapfel bildet vom Sommer bis in den Herbst die typischen, meist weißen, trompetenförmigen Blüten. Diese öffnen sich vorwiegend nachts. Aus den Blüten entwickelt sich die stachelige Frucht, die der Pflanze zu dem Namen "Stechapfel" verholfen hat.
Auf einem Mutterbodenberg am Rande einer Brachfläche entdeckte ich Anfang August einen großen Bestand des Gemeinen Stechapfels. Wenige Tage später wurden zunächst große Teile des Mutterbodenberges und dann auch die restliche Pflanzendecke abgetragen, so dass nach drei Wochen nur noch eine einzige Pflanze am Wegrand übrig war.
Für den Makrofotografen bietet der Gemeine Stechapfel eine Fülle von Motiven. Die Knospe, die Blüte erst in geschlossenem Zustand und dann aufgeblüht und die Stachelfrucht habe ich mit dem 180er bzw. 60er Makroobjektiv sowie der Olympus TG5 fotografiert. Die Detailaufnahmen der gedrehten Blütenkrone sowie der Stacheln entstanden mit einem 65mm Lupenobjektiv. Die Pflanze bzw. Pflanzenteile wurden in diesem Fall mit einem flexiblen Arm gegen Verwackeln durch den Wind stabilisiert.