Der Hohle Lerchensporn (Corydalis cava) gehört zu den auffälligen Frühblühern. Die zu den Mohngewächsen gehörige Pflanze hat im Bereich der Lüneburger Heide nur wenige mir bekannte Vorkommen, diese sind aber sehr individuenreich.
Wenn das Wetter mitspielt, findet man bereits in der letzten Märzdekade die ersten blühenden Hohlen Lerchensporne. Der Hohle Lerchensporn wird 15 bis 25 cm hoch und es gibt ihn mit weißen oder rötlich-violetten Blüten. Interessanterweise überwiegt bei den beiden großen mir bekannten Vorkommen einmal die weiße und einmal die rötlich-violette Form.
Bereits in der zweiten Aprilhälfte sind die ersten Hohlen Lerchensporne verblüht und bilden die Fruchtkapseln.
Aufgrund der Größe überragt der Hohle Lerchensporn oft die umgebende Vegetation. Das erleichtert beim Fotografieren, „Schnittblumen“ zu vermeiden. Hierunter verstehe ich in diesem Fall Pflanzenstängel, die unmittelbar am Bildrand enden und wie abgeschnitten wirken.
Ich wähle dafür einen tiefen Kamerastandort. Die Kamera lege ich direkt auf den Boden oder montierte sie auf ein niedriges Stativ. Bei der Motivauswahl suche ich nach einer Pflanze, die ich mit einem unscharfen Vordergrund abbilden kann. Dafür sind Lerchensporne, die aus der umliegenden Vegetation herauswachsen, besonders gut geeignet.
Lohnend kann es auch sein, Lerchensporne in „zweiter Reihe“ zu fokussieren, sodass die davor blühenden Exemplare einen unscharfen Rahmen bilden. Wichtig für diese Art der Bildgestaltung: die Blende möglichst weit öffnen.
Das Fotografieren mit dem 65 mm-Lupenobjektiv ist immer wieder eine spannende Angelegenheit. Für Fotos im Abbildungsmaßstab ca. 1:1 bis 2:1 oder sogar noch etwas mehr ist es wichtig, das Motiv nicht wackelt. Ein Fotoprojekt für einen windstillen Tag.
Die Kamera mit Objektiv fixiere ich auf einem niedrigen Stativ. Um die Schärfeebene genau ansteuern zu können, nutze ich zusätzlich einen Einstellschlitten.
Die meisten meiner Fotos des Hohlen Lerchensporns entstanden mit dem 100 mm oder 180 mm Makroobjektiv. Ich habe aber auch mit anderen Objektiven fotografiert.
Das 150 – 600 mm Telezoom eignet sich besonders gut, um die Blüten freizustellen und ein unscharfes Umfeld zu erzeugen. Dazu wähle ich Brennweiten zwischen 400 und 500 mm und lasse die Blende offen.
Gerne fotografiere ich mit dem alten, manuellen Pentacolor 1,8/50 mm. Ich mag die Unschärfe, die mit dem Objektiv außerhalb des scharfgestellten Bereiches entstehen. Immer wieder interessant ist auch der Einsatz des Colorplan Dia-Projektionsobjektivs 2,5/90 mm. Das Objektiv, das gar nicht zum Fotografieren konzipiert wurde, liefert auch schöne, unscharfe Bereiche.
Besonders kreativ wird es mit dem Lensbaby Sweet 35 mm. Das Sweet 35 ermöglicht es, ungewöhnliche Fotos mit selektivem Schärfepunkt zu erstellen.
Bereits in der zweiten Aprilhälfte ist es mit der Farbenpracht vorbei und es bilden sich die schotenförmigen Samenkapseln. Von dem inzwischen grünen Umfeld heben sie sich nur noch wenig ab. Jetzt gilt es, Fruchtstände zu finden, die sich mit offener Blende freistellen lassen.
Fotografisch interessant sind Gegenlichtsituationen, insbesondere am Morgen, wenn Tau die umgebenden Pflanzen bedeckt.