Die Madeira-Eidechse (Teira dugesii) ist eine auf einigen Makaronesischen Inseln endemisch vorkommende Eidechsenart. Während eines vierzehntägigen Aufenthaltes auf Madeira konnten wir die Art beinahe überall auf der Insel entdecken, beobachten und fotografieren.
Färbung und Zeichnung sind bei der bis ca. 23 cm langen Madeira-Eidechse sehr variabel. Die Grundfärbung der Eidechsen ist häufig braun, aber auch grau, schwarz oder grünlich. Darauf befinden sich meist helle Punkte, Sprenkel oder Streifen.
Die Madeira-Eidechse ist auf der Insel fast überall anzutreffen. Ob auf der Halbinsel Ponta de Sao Lourenco im Osten oder an der westlichen Spitze Ponta do Pargo. Ob bei Porto Moniz im Norden oder in Funchal im Süden. Die Madeira-Eidechse war da. Selbst am Pico Arieiro auf rund 1800 m Höhe sind wir an sonnenexponierten Stellen auf die Eidechse gestoßen
Trotz der Häufigkeit war es mancherorts nicht einfach, die Madeira-Eidechse zu fotografieren. Insbesondere an Fundorten, die nicht regelmäßig von Menschen frequentiert werden, zeigten die Tiere eine gewisse Scheu. Eine zu schnelle Bewegung oder eine zu dichte Annäherung, und die Eidechsen flüchteten.
Die ersten Fotos der Madeira-Eidechse entstanden mit meiner Lieblingsbrennweite, dem 180er Makro. Schnell zeigte sich aber, dass man mit einer festen Brennweite zu unflexibel ist, wenn die Eidechsen sich bewegen oder wenn neue Tiere neben einem auftauchen. So wurde das 35-150 mm-Zoom zu meinem Eidechsen-Objektiv.
Meist nutzte ich Brennweiten oberhalb 100 mm, hin und wieder aber auch den niedrigen Brennweitenbereich. Meist stand genug Licht zur Verfügung, dass ich bis auf f/8 abblenden konnte.
Einzelne Madeira-Eidechsen zeigten gegenüber Menschen, die sich vorsichtig annähern, wenig scheu. Bei solchen Exemplaren gelang es, Aufnahmen mit dem Weitwinkelobjektiv zu machen und die Umgebung bzw. den Lebensraum mit in das Bild einzubeziehen.
Nach kühlen Nächten bildet sich Morgentau. Sucht man aufmerksam die Ufervegation der Gewässer ab, wird man mit ein wenig Glück taubedeckte Libellen entdecken, die an Halmen sitzend die Nacht verbracht haben. Gegenlicht erleichtert die Suche nach den mit Tauperlen überzogenen Insekten.
Auch wenn die Libellen bei den niedrigen Temperaturen nur wenig bewegungsfähig sind, versuchen sie doch, wenn sie sich gestört fühlen, sich auf der Rückseite des Halmes zu verstecken. Vorsichtiges Agieren ist somit auch am frühen Morgen angesagt.
Bei genauem Betrachten der Lava-Mauern, Felswände oder Wegbegrenzugen entdeckt man häufig Madeira-Eidechsen, die erst einmal vorsichtig die Umgebung beobachten. Man sieht dann meist nur die Köpfe und es dauert etwas, bis sich die Madeira-Eidechsee ganz aus ihrem Versteck hervorwagt.
Ich habe diese Situationen gezielt gesucht, um die Eidechsen beim Blick aus der Ritze zu fotografieren. Auch hier war eine langsame Annäherung erforderlich und ich musste, was ich ungern tue, meist ohne Stativ fotografieren. Oft ergab sich aber die Möglichkeit oder auch Notwendigkeit, die Kamera auf die Mauer aufzulegen oder an der Wand abzustützen.
An einigen Touristenhotspots wurden die Madeira Eidechsen zu Attraktion. Wenn die Besucher etwas Wasser in eine Mulde gossen oder etwas Obst auslegten, kamen die Madeira-Eidechsen in großer Zahl, um zu trinken oder zu naschen. Jetzt konnte man auch mit dem Weitwinkelobjektiv fotografieren.