Der Mittlere Lerchensporn (Corydalis intermedia) ist im Gegensatz zu seinen zum Teil recht auffälligen Verwandten eine zierliche und eher unscheinbare Pflanze. Die Blütenstände bilden sich Ende März, sind klein und bestehen meist aus einer bis fünf Blüten. Etwas auffälliger sind die Früchte, die etwa 2 cm lang werden können.
In Europa ist der Mittlerer Lerchensporn weit verbreitet. In Mitteleuropa kommt die Art zerstreut bis selten vor. Ich entdeckte ein Vorkommen des Mittleren Lerchensporns vor einigen Jahren durch einen ungewöhnlichen Zufall. Beim Fotografieren von Buschwindröschen entdeckte ich einen störenden, purpurfarbenen Fleck im Kamerasucher. Dieser entpuppte sich als Blüte des Mittleren Lerchensporns.
Aufgrund der niedrigen Wuchshöhe des Mittleren Lerchensporns heißt es, Kamera und Objektiv auf einem Bohnensack oder direkt auf den Boden platzieren. Ich fotografiere mit einer Kamera mit Klappdisplay, um mich nicht lang auf die Erde legen zu müssen, um in den Sucher zu schauen.
Das Auflegen der Kamera auf den Boden bietet den Vorteil, dass man aus Halmen, Blättern oder Ästchen, die zwischen Objektiv und Hauptmotiv liegen, einen unscharfen Vordergrund gestalten kann. Das 100 mm Makroobjektiv schafft bei recht weit geöffneter Blende (f/2 bis f/3,5) eine gute Trennung des Vordergrundes vom Hauptmotiv.
Ich besitze ein paar alte, manuelle Objektive aus tiefsten analogen Zeiten. Einige lagen ewig bei mir im Schrank, andere habe ich vor Jahren gebraucht für schmales Geld gekauft. Drei davon befinden sich zurzeit fast immer im Fotorucksack: Ein Rokkor 50 mm f/1.7, ein Pentacolor 50 mm f/1,8 und ein Colorplan Dia-Projektionsobjektiv 90 mm f/2,5, das ich mit einem selbstgebastelten Anschluss an die Kamera montiere.
Natürlich haben diese alten Linsen nicht die Schärfeleistung von aktuellen Objektiven. Bei geöffneter oder annähernd geöffneter Blende erzielt man mit den alten Objektiven eine schöne Ausbildung der unscharfen Bereiche im Vorder- und Hintergrund.
Mit dem 65 mm Lupenobjektiv habe ich mich an kleine Details herangewagt. Besonders interessant waren Tautropfen, die sich morgens an den Pflanzen bildeten. Auch das Lupenobjektiv legte ich auf einen Bohnensack.