Eine Woche Naturfotografie auf Teneriffa (Mai 2023)

Mitte Mai verbrachten wir eine Woche auf der Kanareninsel Teneriffa. Nachdem wir vor eineinhalb Jahren den Norden der Insel besucht hatten, lag dieses Mal der Schwerpunkt auf der südlichen Hälfte. Fotografische Ziele waren die endemische Flora, die Kanareneidechse und Kanaren-Heidelibelle.

 

Wie immer auf Flugreisen musste das Fotoequipment eingeschränkt werden. Diesmal waren dabei: ein Canon-APSC-Gehäuse mit 10-18 mm und 16-35 mm Weitwinkelobjektiv, ein 8 mm Fisheye sowie ein 180 mm Makroobjektiv. Dazu eine Panasonic DMC FZ 1000 als Allrounder und ein kleines Carbon-Stativ.

Berg Teide und Umgebung, Panorama aus sieben Einzelaufnahmen
Berg Teide und Umgebung, 17. Mai 2023 (Panorama aus sieben Einzelaufnahmen)

Endemische Flora am Berg Teide

Im Umfeld des Pico del Teide, 3715 m hoch, blühen im Mai einige Pflanzenarten, die entweder auf den Kanaren, auf Teneriffa oder sogar nur im Teide-Gebiet endemisch sind. Es handelt sich um Arten, die „hart im Nehmen“ sind. Sie sind perfekt an die extremen Bedingungen angepasst: Trockenheit, hohe Lichtintensität, direkte Sonnenstrahlung und große Temperaturschwankungen.

 

Nach den meisten dieser Spezialisten brauchten wir nicht lange suchen. Sie waren nicht selten, wuchsen am Straßenrand und auch an den Parkplätzen.

 

Zum Fotografieren wählte ich gern den Weitwinkelbereich, um den Teide oder sein felsiges Umfeld in die Bildkomposition einzubeziehen.


Wildprets Natternkopf

Ein besonderer Endemit ist Wildprets Natternkopf. Die bis zu drei Metern hohen Pflanzen mit den leuchtend roten Blüten sind zur Blütezeit nicht zu übersehen.

 

Während unseres Aufenthaltes standen die meisten Natternköpfe in voller Blüte. Wir fanden Wildprets Natternkopf entlang der Straße TF 21 unterhalb des Teides und weiter nach Vilaflor. In Vilaflor gibt es weitere Exemplare, vermutlich angepflanzt. Einige davon an ungewöhnlichen Wuchsorten.

Aeonium urbicum – ein weiterer Spezialist

Die Pflanzengattung „Aeonium“ gehört zu den Dickblattgewächsen und kommt auf den Kanarischen Inseln, auf Madeira, den Kapverdischen Inseln und im Südwesten Marokkos vor. Auf Teneriffa gibt es mehrere Aeonium-Arten. Eine davon ist Aeonium urbicum, für die es offenbar keinen deutschen Namen gibt.

 

Wir fanden Aeonium urbicum bei unserem Besuch des kleinen Bergdorfes Masca im Teno-Gebirge. In Masco gibt es kaum Parkplätze, sodass wir unser Auto auf einem Parkplatz oberhalb des Ortes abstellen mussten. Von dort führt ein schmaler Weg hinab in das Dorf. Entlang des Weges fanden wir zahlreiche Aeonium urbicum und in Masca selbst zeigte sich, warum die Art „urbicum“ heißt: Hier wuchs das Dickblattgewächs an Mauern und auf Dächern.

Kanareneidechse

Auch die Kanareneidechse ist ein Endemit der Kanarischen Inseln. Die große Eidechse kommt ausschließlich auf Teneriffa und La Palma vor. Die Kanareneidechse kann von Kopf bis Schwanz über 40 cm lang werden und ist ein Bewohner der offenen, steinigen Landschaft.

 

Wir sind der Kanareneidechse häufiger begegnet und haben diese oft an Natursteinmauern gefunden. Zum Fotografieren eignen sich Orte, an denen die Eidechsen an Menschen gewöhnt sind. Dort sind die Fluchtdistanzen deutlich geringer. Wer zum Beispiel den von Touristen stark frequentierten Ort Masca besucht, wird die Kanareneidechsen in den Mauern entdecken und fotografieren können.

 

Schwierig sind dabei oft die Lichtverhältnisse. Wenn die Eidechsen auftauchen, ist das Licht meist schon sehr hart und die Tiere heben sich von den dunklen Steinen kaum ab.


Die Teiche von Erjos (Charcas de Erjos)

Die Charcas de Erjos liegen im Nordwesten von Teneriffa, wenige Kilometer nördlich von Santiago del Teide. Die Teiche sind künstlich entstanden, nachdem man hier Boden abgebaut hat, und gelten als wichtigstes Feuchtgebiet auf Teneriffa.

 

Ich wollte an den Teichen von Erjos Libellen suchen und fotografieren. Allerdings fand ich bereits vor unserer Reise im Internet Hinweise, dass die Teiche ausgetrocknet sein sollen. Leider war es dann auch so. Hinweistafeln wiesen auf die vielfältige Wasservogelwelt hin, aber es gab keinen Tropfen Wasser, keine Wasservögel und auch keine Libellen. So habe ich mich fotografisch mit der Flora befasst.

Naturfotografie an der felsigen Küste

Die Küsten Teneriffas sind vielfach felsig, windig und einer starken Meeresbrandung ausgesetzt. Die Westküste der Insel ist zudem durch die touristische Nutzung ziemlich verbaut. Trotzdem bieten auch die Küstenbereiche Motive für die Naturfotografie. Hier kam dann auch das 8 mm Fisheye, welches bis dahin gar nicht brauchte, zum Einsatz.