Wenn die Blauflügelige Ödlandschrecke (Oedipoda caerulescens) auffliegt, wird deutlich, woher diese Heuschrecke ihren deutschen Namen hat. Dann und nur dann werden die blau gefärbten Hinterflügel sichtbar. Ansonsten ist diese grau- oder braunmarmorierte Ödlandschrecke farblich gut an ihren Lebensraum angepasst.
Oedipoda caerulescens besiedelt gut besonnte, trockene, fast vegetationsfreie und warme Flächen. Die Art ist fast immer am Boden zu finden und durch die angepasste Färbung gut getarnt. Sie bewegt sich meist gehend, kann aber bei Störungen auch mehrere Meter fliegen und zeigt dann die auffällig blauen Hinterflügel. Oft wird man erst dann auf die Anwesenheit der Art aufmerksam.
Dass auch einer wärmeliebenden Art der Boden zu heiß werden kann, konnte man im Sommer 2018 beobachten. Mehrfach fand ich Männchen, die durch Durchstrecken der Beine den Körper möglichst weit vom heißen Boden entfernt haben. Meist war dann auch noch ein Bein hochgezogen, so dass es möglichst wenig Bodenkontakt gab. Ein Weibchen, das dieses Verhalten zeigt, konnte ich nicht beobachten.
Eine ungewöhnliche Begegnung hatte ich am 22. August. Ich entdeckte ein Männchen der Blauflügeligen Ödlandschrecke, welches oben auf einem Weibchen stand. Nach kurzer Zeit sprang es davon. Das Foto zeigt auch den Größenunterschied der Geschlechter.
Die Fotos entstanden mit einem 180mm Makroobjektiv.