Die Rote Heckenkirsche (Lonicera xylosteum) gehört zu den Geißblattgewächsen und ist laut Literatur in Deutschland weit verbreitet. In der Umgebung meines Wohnortes scheint die Art aber eher selten zu sein.
An einem Feldweg unweit meines Wohnortes entdeckte ich im vergangenen Jahr einen größeren Bestand der Roten Heckenkirsche. Bei mehreren Fotoexkursionen rückten zunächst die Knospen, dann die Blüten und schließlich die Beeren in den fotografischen Fokus. Auch in diesem Jahr besuchte ich den auch mit dem Fahrrad gut zu erreichendem Fundort mehrfach, um die Bildstrecke zu vervollständigen.
Anfang Mai bildet die Rote Heckenkirsche Knospen und bald darauf die weißen bis gelblich weißen Blüten. Diese werden bis 1 cm groß und stehen immer zu zweit an einem Stiel.
Die meisten Fotos der Knospen und Blüten entstanden am Morgen oder frühen Vormittag. Dann ist das Licht am „besten“ und häufig ist es um die Zeit noch recht windstill.
Das 180 mm Makroobjektiv ist mein „Immer-dabei-Objektiv“. Allerdings bevorzuge ich beim Fotografieren von Pflanzen das 100 mm Makro. Dieses ist etwas lichtstärker und sorgt bei voll geöffneter Blende für einen ruhigeren Hintergrund. Zudem erlaubt das 100er kürzere Belichtungszeiten, was vor allem dann ein Vorteil ist, wenn Wind aufkommt.
Ab Juni bilden sich die Beerenfrüchte. Die für Menschen giftigen Beeren sind zunächst grün, dann auffallend rot und schließlich dunkelrot gefärbt.
Fotografisch habe ich mich den Beerenfrüchten ähnlich angenähert wie den Blüten. Wieder nutzte ich die beiden oben genannten Makroobjektive, experimentierte aber auch mit manuellen Linsen. Bei diesem Fotomotiv mit dem Helios 44-2 2/58mm und dem Lensbaby Sweet 35mm.
Bei dem Lensbaby Sweet 35mm handelt es sich um ein schwenkbares Objektiv mit selektivem Schärfepunkt. Die Handhabung erfordert etwas Übung – schnell und einfach geht anders.
Mit dem 65 mm Lupenobjektiv bin ich den Beeren der Roten Heckenkirsche noch etwas nähergekommen. Bei dem Arbeiten mit dem Lupenobjektiv ist ein Stativ Pflicht.
Ich habe für meine Fotoexkursionen mit dem 65 mm Lupenobjektiv stets einen windstillen Morgen ausgesucht. Bei einem Abbildungsmaßstab von 2:1 bis 3:1 zeigt ein Blick durch den Sucher allerdings, dass auch ein laues Lüftchen das Fotomotiv in Bewegung setzt.
Um die Belichtungszeiten zu verkürzen, erhöhte ich den ISO-Wert. Zusätzlich fixierte ich mit einer Pflanzenklammer, angebracht an einem zweiten, leichten Stativ, mein Motiv. Trotz dieser Maßnahmen ist so manches Foto trotzdem unscharf: vom Winde verweht.