Die Säbel-Raubfliege - Räuber am Wegesrand (Juni 2021)

Die Säbel-Raubfliege (Dysmachus trigonus) gehört zu den häufigeren Raubfliegenarten. Die Art ist überwiegend grau gefärbt mit vollständig schwarzen Beinen. Als Bewohner trockener, sandiger Bereiche mit spärlicher Vegetation findet man die Säbel-Raubfliege zum Beispiel auf Magerrasen oder Heideflächen.

 

Entlang der Wege in der Lüneburger Heide ist die Säbel-Raubfliege stellenweise zahlreich anzutreffen. Die Tiere sitzen sowohl auf dem Sandboden als auch in der begleitenden Vegetation. Die Art fliegt von Ende April bis Anfang September.

 

Männchen der Säbel-Raubfliege - Dysmachus trigonus
Dysmachus trigonus (Säbel-Raubfliege) Männchen, 18.6.2021

Fotografieren mit dem 180mm Makroobjektiv

Mit einer Körperlänge von 12 bis 18 mm gehört die Säbel-Raubfliege zu den mittelgroßen Raubfliegenarten. Um die Tiere formatfüllend abbilden zu können, braucht man ein Makroobjektiv, welches einen Abbildungsmaßstab von 1:1 zulässt. Ich fotografiere fast ausschließlich mit einem 180 mm Makroobjektiv. Selbst bei dieser großen Brennweite muss man sich den Raubfliegen für eine formatfüllende Aufnahme auf unter 20 cm nähern.

 

Für ein präzises Fokussieren ist ein Stativ hilfreich, das bodennahes Arbeiten zulässt. Wenn die Säbel-Raubfliegen auf dem Boden sitzen, kann man die Kamera auch direkt auf dem Boden auflegen. Hierbei sollte man vorsichtig sein, damit kein Sand in Kamera oder Objektiv gerät.

Fotoexkursion am Morgen

Die Säbel-Raubfliegen übernachten in der Vegetation und manchmal auch exponiert an der Spitze eines Grashalms. Nach einer kühlen Nacht sind die Raubfliegen von Tau bedeckt und kaum bewegungsfähig. Da es am Morgen oft windstill ist, ist die Zeit direkt nach Sonnenaufgang ideal, um die taubedeckten Säbel-Raubfliegen zu suchen und zu fotografieren. Eine Pflanzenklammer ist hilfreich, um den Ansitz bei leichtem Windzug zu fixieren.

 

Beim Aufstellen des Stativs ist vorsichtiges Agieren angesagt. Beim Bewegen der Stativbeine und ganz besonders beim Verschieben des Stativs bewegt man schnell die umgebende Vegetation und bevor man sich versieht, hat man die Raubfliege von ihrem Sitzplatz katapultiert.


Ein schwieriges Fotomotiv: Die Paarung der Säbel-Raubfliegen

Die Paarung der Säbel-Raubfliege findet im Sitzen statt. Bei allen Paarungen, die ich beobachten konnte, schauten Weibchen und Männchen in entgegengesetzte Richtung. Die früheste Paarung konnte ich um 8:30 Uhr fotografieren, die späteste gegen 18:00 Uhr. Eine Herausforderung ist es, Weibchen und Männchen in eine Schärfeebene zu bekommen.


Wer die Paarung der Säbel-Raubfliegen fotografieren will, wird schnell feststellen, dass es fast unmöglich ist, einen "ruhigen" Hintergrund zu gestalten. Sitzen die Tiere in der Vegetation, ragen Grashalme aus allen Richtungen kreuz und quer in das Bild. Selbst wenn sich die Raubfliegen am Boden paaren, entdeckt man spätestens auf dem Bildschirm irgendwo trockenes Gras oder kleine Zweige.


Räuber am Wegesrand

Raubfliegen jagen alle möglichen Insekten, darunter Arten, die größer sind als sie selbst wie Schmetterlinge, Schnaken, Kleinlibellen und Fliegen. Auch Kannibalismus ist nicht selten. Mit ihrer Beute setzen sich die Säbel-Raubfliegen am Boden oder in der Vegetation ab. Dem Beutetier wird mit dem Stechrüssel ein Sekret injiziert und dieses dann ausgesaugt.

Ganz nah dran- mit dem 65 mm Lupenobjektiv

Dysmachus trigonus, Säbel-Raubfliege, Weibchen mit Beute, 19.6.2021 fotografiert mit Lupenobjektiv 65mm f/2.8
Dysmachus trigonus (Säbel-Raubfliege) Weibchen mit Beute, 19.6.2021