Fotos der Gemeinen Winterlibelle (Sympecma fusca) in einem winterlichen Umfeld. Die Realisierung dieses Fotoziels verfolgte ich seit November 2022. Bis Ende Februar ohne Erfolg (siehe Winterlibellen im Winter – ein unvollendetes Fotoprojekt).
Im März - gerade begann der meteorologische Frühling - kam der Winter zurück und brachte etwas, was bisher fehlte: Schnee. Damit bot sich doch noch die Möglichkeit, mein Fotoziel zu realisieren.
Auch wenn während der wenigen warmen Tage im Februar die ersten Gemeinen Winterlibellen ihre Überwinterungsplätze bereits verlassen hatten, gab es im März noch bis zu sechs „Winterlinge“ an zwei Fundorten. In beiden Fällen handelte es sich um südexponierte Kiefernwälder. Die Libellen saßen in einer Höhe von 20 bis 60 cm an Sträuchern oder Totholzzweigen innerhalb des Waldes.
Der 6. März lieferte erstmalig ein winterliches Umfeld. Eine dünne Schneedecke überzog die offene Landschaft. Ich machte mich auf zu den Überwinterungsplätzen.
Unter den Kiefern, dort wo die Winterlibellen saßen, war es nicht ganz so winterlich. Es gab Flächen mit einer dünnen Schneedecke und größere Bereiche ohne Schnee. Aber es gelangen erste Fotos von Winterlibellen, auf denen man erkennen konnte, dass sie im Winter entstanden sind. Wenige Schneeflocken auf der einen Libelle, ein wenig Schnee am Ansitz einer anderen und in einem Fall sogar eine Mütze aus Schnee.
Der Wetterbericht kündigte heftigen Schneefall an und so sollte es kommen. Am Morgen des 10. März gab es mehr als 10 cm Neuschnee und es schneite weiter. Der Weg zu den Winterlibellen war glücklicherweise nicht weit, aber diesmal etwas mühsamer. Die Straßen waren nicht geräumt und im Wald musste ich mir den Weg durch den Neuschnee bahnen.
Nun saßen die Winterlibellen in einem richtig winterlichen Umfeld. Die niedrig sitzenden Überwinterer berührten fast den Schnee und selbst die hoch sitzenden Tiere waren nicht schneefrei.
Am nächsten Morgen gab es eine Zugabe und noch einmal 10 cm Neuschnee. Eine weitere Möglichkeit, winterliche Winterlibellen zu fotografieren.
Die Fotos machte ich überwiegend mit dem 180er Makroobjektiv, montiert auf einem Stativ. Weiter nutzte ich für die Biotopaufnahmen ein 16-35 mm Weitwinkelzoom sowie die Panasonic DMC-FZ 1000. Aufgrund des vielen Schnee und damit sehr hellen Umfeldes habe ich die Aufnahmen um 2/3 bis 1 2/3 Blendenstufen überbelichtet.
Im Laufe des Tages (11. März) kam die Sonne durch und es setzte Tauwetter ein. Offenbar reichten die Temperaturen, um einzelne Tiere aktiv werden zu lassen, denn am nächsten Morgen fehlte ein Libellenmännchen. Dafür entdeckte ich an einem sehr markanten Platz ein weiteres Weibchen, dass am Vortag mit sehr hoher Wahrscheinlich noch nicht dort saß.
An den Tagen nach diesem kurzen Wintereinbruch wurde es sonniger und wärmer – zumindest zeitweise. Die höheren Temperaturen motivierten die „Winterlinge“, ihren Überwinterungsplatz zu verlassen. Am 17. März brachen dann auch die letzten beiden Tiere auf in den Frühling. Jetzt saßen die Gemeinen Winterlibellen bei geeignetem Wetter am Waldrand, tankten Sonne und flogen immer wieder auf, um kleine Insekten zu fangen.