Die Frühlingstemperaturen haben den Schnee schnell wegtauen lassen und dabei unter anderem den Winterling (Eranthis hyemalis), einen der ersten Frühblüher des Jahres, freigelegt. Der ursprünglich in Südeuropa beheimatete Winterling wird vielfach in Gärten und Parks angepflanzt und hat mancherorts von dort den Weg in die freie Wildbahn gefunden.
Die Blüten des Winterlings, der botanisch den Hahnenfußgewächsen zugeordnet wird, öffnen sich nur bei Sonnenschein. Abhängig vom Standort geschieht das meist in der zweiten Vormittagshälfte. Gegen Abend schließen sich die Blüten dann wieder. An bedeckten Tagen öffnen sich die Blüten überhaupt nicht.
Der Winterling wird nur selten höher als 10 cm. Um dem Hahnenfußgewächs auf "Augenhöhe" zu begegnen, muss man als Fotograf auf den meist feuchten Boden. Ich habe für solche Fälle ein Stück Isomatte dabei, auf das ich mich knien und auf dem ich auch die Kamera ablegen kann. Für eine etwas höhere Kamerapositionierung nutze ich einen Bohnensack.
Die meisten Bilder entstanden mit einem 180mm Makroobjektiv. Die große Makrobrennweite, eigentlich mein Lieblingsobjektiv, hat den Winter bisher mehr oder weniger im Schrank verbracht. Durch den kleinen Bildwinkel vereinfacht das 180er die Gestaltung des Bildhintergrundes und durfte so erstmalig in diesem Jahr mit auf eine Fotoexkursion.
Neben dem 180er Makro habe ich auch mit dem 100mm Makro und dem 65mm Lupenobjektiv fotografiert. Letzteres kam bei den Detailaufnahmen des Blüteninneren zum Einsatz.
Wie fast immer, wenn ich mich mit "blumigen" Motiven befasse, experimentiere ich mit alten, manuellen Objektiven. Dieses Mal waren ein Rokkor 1,7/50mm, ein Pentacon 2,8/135mm und das Colorplan Dia-Projektionsobjektiv 1:2,5/90mm dabei. Um größere Pflanzengruppen abzubilden, nutzte ich ein 16-35mm Zoom sowie die Panasonic DMC FZ1000.
Die dottergelben Blüten des Winterlings sind nicht nur ein schönes Motiv für den Makrofotografen. Da zu dieser frühen jahreszeit nur wenige andere Pflanzen blühen, wird der Winterling zu einem wichtigen Nektarspender für die Bienen.